Bildende Kunst | Exil

Menschen möchten in Verbindung bleiben

Die Schule gab dem Kurs einen langen Korridor mit zwei weißen, etwa 15 Meter langen Wänden für ihre Gestaltung. Die Schüler*innen entwarfen auf der einen Seite eine Collage ihrer historisch zerstörten Stadt Bremerhaven und kombinierten sie mit telefonisch verbundenen Personen in diesem Szenario auf der anderen Seite. Die Verbindung zwischen den beiden Seiten wurde mit langen Silberstreifen dargestellt, die wie ein Netz zwischen den beiden Wänden hingen. Die Projektdauer betrug eine Woche und wurde für die 6. Klasse, d.h. 12/13-Jährige, konzipiert.

Exsilium bedeutet entweder Verbannung oder Zuflucht. Beide Begriffe erklären die Bedeutung des Exils: Menschen, die im Exil sind, leben in einem anderen Land als ihrem Herkunftsland. Sie sind geflohen oder aus ihrer Heimat vertrieben worden. Viele Menschen in Europa mussten zwischen 1933 und 1945 ins Exil gehen, weil sie den politischen, sozialen oder ethnischen Anforderungen der Nationalsozialisten und ihrer Verbündeten nicht gerecht wurden. Noch heute sind Oppositionspolitiker*innen zur Flucht gezwungen, weil sie sonst inhaftiert wären oder um ihr Leben fürchten müssten. Andere verlassen ihr Land, um ihre eigene Kunstform zu verwirklichen, die unter den dortigen politischen Bedingungen kein Publikum in ihrem Heimatland findet. Aber die Menschen wollen trotzdem in Verbindung bleiben…..